In eigener Sache

Es gibt die Anekdote von dem Bauern, der seiner Ziege das Fressen abgewöhnen wollte. Kurz bevor er dieses Ziel erreicht hat – ist die Ziege doch tatsächlich tot umgefallen. Ähnlich klug und vorrausschauend wie der Bauer in dieser Erzählung verhält sich seit Jahren die Politik gegenüber den Arztpraxen in Deutschland. Inzwischen hat dieses „Aushungern“ solche Ausmaße angenommen, daß die meisten Patienten bereits persönliche Erfahrung mit der Mangelversorgung gemacht haben - vielleicht auch Sie, wenn Sie neue Ärzte suchten, Ihre Rezepte einlösen wollten oder auch nur einen Termin brauchten.

Anstatt einfach die notwendigen Leistungen in den Praxen zu bezahlen, wie es bei jedem Handwerker üblich ist, entscheidet der aktuelle Minister inzwischen nur noch nach dem Rat seiner „Experten“ und bestreitet, daß es eine Unterfinanzierung gäbe. Er will die Probleme mit mehr „Digitalisierung“ lösen, ohne zu verstehen, daß diese schon jetzt nicht funktionstüchtig ist und daß die meisten Menschen ihren Arzt vor Ort und nicht am Computer brauchen.

Leider können wir Ärzte die Mängel und Probleme inzwischen nicht mehr ausgleichen. Unsere Berufsverbände und die Kassenärztlichen Vereinigungen haben sich bundesweit zusammengeschlossen, um den Protest auf die einzig wirksame, nämlich politische Ebene zu heben: Jede Wählerstimme, die der Politik klar macht, daß hier im Maschinenraum der Medizin der Kollaps der Versorgung bereits stattfindet, ist wichtig, um eine Veränderung zu bewirken. Kontaktieren Sie Ihren zuständigen Politiker und erklären diesem, daß es bereits jetzt ein Problem gibt – vielleicht nicht in Berlin Mitte aber hier vor Ort.

Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben dazu ein Online-Tool freigeschaltet, über das Sie Ihre Abgeordneten direkt anschreiben können. Nutzen Sie dieses einfach, wenn Sie wieder mal keinen Termin, kein Medikament oder keinen Arzt bekommen haben.

https://www.praxenkollaps.info

Um Ihnen künftig im gewohnten Umfang helfen zu können, brauchen wir jetzt Ihre Hilfe!